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Die Anzahl von langanhaltenden Fluchtsituationen, in denen es an dauerhaften Lösungen fehlt, nimmt weltweit zu. Gleichzeitig werden Flüchtlinge nur unzureichend im internationalen Schutzsystem beteiligt, obwohl flüchtlingsgeführte Initiativen zunehmend wichtige Aufgaben in Kontexten übernehmen, in denen etablierte Akteure nicht agieren können oder wollen. Durch mangelnde Partizipation entstehen Legitimitätsdefizite und die internationale Migrationsgovernance büßt an Effektivität ein. Auch wenn es in den letzten Jahren eine vermehrte Anerkennung gab, dass eine stärkere Beteiligung von flüchtlingsgeführten Initiativen wichtig ist, steht die Partizipation von Geflüchteten in relevanten Entscheidungsprozessen noch in den Anfängen.

Nachhaltige Lösungen, um Flucht und Vertreibung zu adressieren, können nur gefunden werden, wenn diejenigen, die unmittelbar davon betroffen sind, an Lösungs- und Entscheidungsprozessen beteiligt werden. Organisationen und Initiativen, die von Flüchtlingen geführt werden, spielen eine wichtige – aber häufig vernachlässigte – Rolle. Wir zielen deshalb darauf, die Rolle von Flüchtlingen und ihren Organisationen im internationalen Flüchtlingsschutz zu verändern: von passiven Empfängern von Hilfe hin zu anerkannten Akteuren im globalen Migrations- und Asylsystem. 

Wir stärken Geflüchtete und flüchtlingsgeführte Organisationen im Mehrebenensystem des Flüchtlingsschutzes: lokal, national, und global. Wir beteiligen uns an Netzwerken von Akteuren, die lokale flüchtlingsgeführte Initiativen dabei unterstützen, ihre Wirkung in den jeweiligen lokalen Gemeinschaften zu stärken. Wir setzen uns dafür ein, dass Geflüchtete mit am Tisch sitzen, wenn politische Entscheidungen getroffen werden, die sie betreffen. Wir fördern die Leadership von Flüchtlingen auf globaler Ebene und unterstützen die Beteiligung von Menschen mit Fluchterfahrung an der Gestaltung von politischen Prozessen, die den internationalen Flüchtlingsschutz betreffen.