Das innovative Modellprojekt schlägt eine Brücke zwischen deliberativer und direkter Demokratie, um Bürgerbeteiligung auf kommunaler Ebene zu stärken. Bürgerräte haben sich als sinnvolle Ergänzung zur repräsentativen Demokratie in Deutschland bewährt. Durch die Einbeziehung vielfältiger Perspektiven von zufällig ausgelosten Bürger:innen können nicht nur tragfähige Lösungen für drängende Probleme gefunden werden, sondern auch das Vertrauen in die Politik wird dadurch nachweislich gestärkt. Allzu oft werden die Empfehlungen von Bürgerräten allerdings nicht oder nur sehr selektiv von Politiker:innen umgesetzt bzw. ernsthaft in Erwägung gezogen.
Um die Wirksamkeit von Bürgerräten zu erhöhen, setzt das Projekt daher auf eine demokratische Innovation: Bürgerräte werden mit einem Ratsreferendum kombiniert. Über die Vorschläge der Bürgerräte werden Bürger:innen also im Anschluss verbindlich abstimmen können. Ziel ist es, Erkenntnisse für eine potenzielle Skalierung zu gewinnen:
Die teilnehmenden Kommunen sind Osterburg (Sachsen-Anhalt), Flensburg und Pinneberg (Schleswig-Holstein). Osterburg wird als erste Kommune im Herbst 2025 in den Bürgerrat starten und die Radverkehrsplanung der Stadt diskutieren. Flensburg startet im Frühjahr 2026 mit einem Bürgerrat zum Thema Mobilität. In Pinneberg wird das Thema derzeit noch weiter eingegrenzt.